Wann und wo sich die Beiden kennengelernt haben, ist leider nicht mehr bekannt. Jedenfalls haben sie sich Weihnachten 1914 verlobt und im Oktober 1915 geheiratet. Sie stammte aus Sieker, ihr Mann aus Gadderbaum, welches damals noch ein eigenes Standesamt besaß. Kirchlich wurden sie in der Martinikirche getraut.
Da waren sie 19 bzw. knapp 21 Jahre alt und von Beruf Näherin bzw. Packer. Kurz danach wird Wilhelm Möller zum Militär eingezogen. Davon zeugen Fotos in Uniform. Jedenfalls kehrte er aus dem 1. Weltkrieg zurück nach Hause.
Ihr erstes Kind kam 1916 etwa neun Monate nach der Hochzeit auf die Welt, verstarb aber leider bereits mit 2 1/2 Jahren. Sie bekamen nach dem Krieg noch 4 weitere Kinder, die selbst alle über 80 wurden.
Beruflich ging es mit Auguste und Wilhelm Möller in 20er und frühen 30er Jahren recht gut voran. Sie gründeten eine kleine Näherei in Sieker, die eine Zeit lang zu florieren schien. Sie konnten sich z. B. einen Brennabor leisten, ebenso wie ein Radio, das noch mit Akkus lief, die von der Tochter regelmäßig zum Aufladen weggebracht wurden. Etwa Mitte der 30er Jahre mussten sie den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben. Man zog ins Bielefelder Ratsgymnasium, wo Wilhelm Möller bis zum Ende des Krieges 1945 als Hausmeister tätig war. Seine Frau Auguste kümmerte sich dort um die Sauberkeit.
Aus den unmittelbaren Nachkriegsjahren ist über sie nicht viel bekannt. Aber etwa Mitte der 50er Jahre finden beide eine Stelle bei Wehmeyer & Castrup, seinerzeit noch an der Herforder Straße. Später erhalten sie dort auch eine Werkswohnung, in der sie bis zum Rentenbeginn wohnen.
Danach verwirklichen sie ihren kleinen Traum von einem Häuschen im Grünen und bauen sich ein Wochenendhaus im Markengrund, damals Senne II, heute Sennestadt. Dort verbrachten sie ihre letzten Jahre bis zu ihrem Tod 1966 bzw. 1969. Beide wurden auf dem Waldfriedhof in Sennestadt bestattet.